Digitale Infrarot Fotografie - Nikon D70 Tipps
Spezielle Tipps für Nikon D70 Benutzer und andere spezielle Hinweise
Manueller Weißabgleich # Filterwahl # Schwarzblitz # Spezialbearbeitung
Wie man den durchführt wird auf Seite 52ff. des D70 Handbuchs beschrieben. Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung.
Beim Weißabgleich durch den IR-Filter mindestens eine Sekunde lang belichten.
Wie bereits im Text erwähnt,
am Besten ein Stück sonnenbeschienene Wiese fotografieren für den Weissabgleich.
Ich werde immerwieder gefragt, welche IR-Filter ich für die D70 empfehle. Nun ich habe bisher zwei Filter getestet. Den Hoya R72 (720nm) und den Heliopan RG 830 (830nm). Die Wahl des Herstellers sollte kein große Rolle spielen, wichtig ist der Wellenlängenbereich für den die Filter durchlässig sind. So läßt der Hoya R72 noch einen Rest sichtbares Licht durch während der Heliopan RG 830 nur infrarote Wellenlängen durchläßt. Das bedeutet, daß Farb-IRs mit unterschiedlichen Farbtönen nur mit dem Hoya R72 möglich sind, nicht aber mit dem RG 830. Um sofort gute Ergebnisse zu erhalten empfehle ich daher für die D70 einen schwächeren IR Filter wie den Hoya R72 (720) oder den Heliopan RG 715 (715nm). Mit dunkleren Filtern erreicht man einen noch stärkeren IR-Effekt aber nur in S/W. Wer den Filter in einem Durchmesser von 67mm passend für das Nikkor AF3,5-4,5/18-70 DX Kit-Objektiv der D70 sucht, wird es schwer haben den Hoya R72 zu bekommen, daher hier zwei Bezugsquellen:
Heliopan Filter aller Art und aller Gewindedurchmesser führt Foto Mayr . Die Filter sind dort online zu beziehen. Den eigentlich sehr verbreiteten Hoya R72 habe ich im Durchmesser 67mm bisher nur bei Versandhaus Foto Müller gefunden. RG715 und R72 kosten bei 67mm Durchmesser ca. 60 Euro.
Viele werden davon gehört haben, daß man Infrarot-Aufnahmen auch in Dunkelheit ohne sichtbares Licht machen kann. Das geht aber nicht wie bei der Wärmebildfotografie, für die man spezielle Wärmebildkameras benötigt, ohne eine zusätzliche "Licht"quelle. Der Fotoreporter Weegee ist u.a. für seine etwas voyeuristischen Fotos von Liebespaaren in dunklen Kinos bekannt. Die Aufnahmen entstanden mit der Dunkelblitzmethode.
Die Technik ist eigentlich recht einfach. Statt den IR-Filter vor das Objektiv zu setzen, wird eine Filterfolie vor der Lichtquelle, also dem Blitz befestigt. Wenn man jetzt den Blitz auslöst kann das sichtbare Licht die Folie nicht durchdringen und nur der Infrarot-Anteil erreicht das Motiv.
Alles was man wahrnehmen wird ist das Surren des Blitzes, das Auslösen der Kamera und eventuell, wenn man direkt in den Blitz sieht einen ganz dunkelroten schwachen Blitz. Mit diesem Blitz kann man sogar in der Dunkelkammer fotografieren.
Für das Abkleben des Blitzgerätes empfiehlt sich kräftige, am besten doppellagige, Filterfolie. Blitzgeräte sind nämlich so optimiert, dass sie ein möglichst tageslichtähnliches Spektrum emittieren. D.h. aber, dass das allermeiste Licht, das das Blitzgerät abstrahlt, vom Filter geschluckt werden muss - mit katastrophalen Folgen für das Filter. Der Filter wird bei der Absorption des sichtbaren Lichts warm, und Farbstoffe bleichen aus. Ich habe es nicht selber ausprobiert, aber berichtet wird, dass Gelatinefilter und andere Filterfolien teilweise schon nach einem Blitz mit einem kräftigen Blitzgerät sichtbar ausgebleicht sind.
Die Einstellung des Blitzgeräts muß manuell ermittelt werden. Da ich selbst noch nicht nach Dunkelblitzmethode gearbeitet habe, kann ich hierzu (noch) keine Tipps geben.
Ich habe allerdings bereits IR-Blitzaufnahmen gemacht. Hierbei saß aber der Filter vor dem Objektiv und nicht vor dem Blitz. Das Ergebnis sollte das Gleiche sein.
Es sollte hinsichtlich der Leitzahl egal sein, ob das Filter vor dem Objektiv sitzt oder vor dem Blitzgerät. Allerdings könnte es schon sein, daß die Filterfolie schneller erneuert werden muß, wenn sie vor dem Blitz angebracht ist.
IR mit Blitz (hier Filter vor Objektiv)
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